Ärger über die Entscheidung des Chefs

Eine Million Euro gestrichen

Ich hatte in München einen Seminarteilnehmer, einen IT-Chef von einem großen Unternehmen. Er sagte bereits nach ein, zwei Stunden: „Okay, alles klar. Meine Gedanken machen meinen Ärger. Ärgern, ändern oder akzeptieren. Ich weiß jetzt, dass ich es selber bin. Aber wie bekomme ich das vom Kopf in den Bauch? Und außerdem ärgere ich mich immer noch tierisch, dass meine Chefs mir eine Million Euro gestrichen haben für ein Projekt, das wir unbedingt umsetzten möchten. Und nun sitzen meine 20 Mitarbeiter da, drehen Däumchen oder machen Computerspiele. Wir haben nichts anderes wichtiges zu tun.“ 

Daraufhin habe ich ihn gefragt: „Könnte es sein, nur mal so theoretisch: sie haben Zeit, wie sie sagen, ihre Mitarbeiter auch. Wäre es denkbar, wenn sie mit ihren 20 Mitarbeitern ein tolles Konzept ausarbeiten, wie sie ihr Projekt auf die Beine stellen, ihr Produkt entwickeln und am Markt einführen wollen. Sie dann die Kosten für ihr Unternehmen ausrechenden und was es in welcher Zeit für ihr Unternehmen einbringt. In Geld, Image, Kundenbindung, Gewinn und so weiter. Ein richtiges tolles Konzept. Dann lassen sie die beeindruckenste Präsentation erstellen, die ihre Mitarbeiter bisher vorbereitet haben. Danach schauen sie wer von ihrem Team am besten und überzeugendsten frei reden kann, wahrscheinlich sind sie das. Anschließend bereiten sie sich auf die Präsentation vor und überzeugen ihre Chefs von dem Projekt und den Nutzen für ihr Unternehmen. Vielleicht müssten sie auch mehrere Vorgesetzten ansprechen, aber sie haben ja Zeit, wie sie sagen. 

Glauben sie, nur mal so theoretisch, dass sie eine Chance von 1 zu 1000 hätten, dass sie mit dieser Vorgehensweise die Mittel für ihr Projekt bekommen würden?“ 

Er schaute ein Weile in die Luft und sagte: „Nein, nicht 1 zu 1000. Wenn ich es mit meinem Team so machen würde, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass wir das Geld für die Umsetzung des Projektes bekommen würden. ............Aber der Aufwand ist es mir nicht wert.“

Dann sage ich: „Okay, den Aufwand ist es ihnen nicht wert. Wenn sie die Entscheidung der Mittelstreichung nicht akzeptieren können, dann ärgern sie sich so lange sie wollen. Sie können mit dem Ärger darüber noch wochenlang ihre Lebenszeit vergeuden. Ärgern wird hier nichts nützen. Sie könnten die Sache auch abhaken und sich einfach mit ihrem Mitarbeitern freuen, dass sie während der Arbeitszeit Computerspielen können und das auch noch bezahlt bekommen. Aber wenn sie sich ärgern wollen, dann ärgern Sie sich.

Es ist Ihre Entscheidung!

Es ist Ihr Leben!

Viel Spaß dabei.

Ihre Ramona Wonneberger

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